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Betriebliches Mentoring bei psychischen Belastungen – eine Brücke zwischen Therapie und Arbeit

Rossana, 38, war jahrelang die verlässliche Stütze im Qualitätsmanagement einer Familienfirma im Lebensmittelbereich.
Sie hielt Fristen ein, fand Lösungen unter Druck und blieb ruhig, wenn andere längst nervös wurden.

Bis zu dem Tag, als ein plötzliches Grossprojekt in ihre Abteilung kam – mit hohen Erwartungen, ständigen Änderungen und unterschwelligen Konflikten.
Für die meisten war es nur ein turbulenter Arbeitstag.
Für Rossana, die wenige Wochen zuvor eine schmerzhafte Trennung erlebt hatte, war es der Moment, in dem alte, tief verwurzelte Traumamuster wieder erwachten.

Was nach aussen wie „Stress“ aussah, fühlte sich für sie wie ein innerer Alarmzustand an.
Wenige Wochen später: Krankmeldung. Stillstand.

Betriebliches Mentoring als entscheidender Schritt

Als mich ihr Arbeitgeber kontaktierte, war klar: Diese Begleitung würde nur gelingen, wenn alle relevanten Perspektiven verbunden werden.
Von Anfang an stand daher die enge Zusammenarbeit mit Rossanas Traumatherapeutin im Zentrum.
Wir wollten keine Parallelwelten schaffen, sondern eine gemeinsame Brücke – mit Rossanas Einverständnis und im Einklang mit ihrem Therapiefortschritt.

Mein Kompass: Die Network-Pluralistic Theory (NPT)

In meinem Ansatz des betrieblichen Mentorings bei psychischen Belastungen folge ich einem klaren Kompass – der Network-Pluralistic Theory (NPT).

Sie betrachtet psychische Gesundheit nicht als isoliertes Symptom, sondern als ein Geflecht aus drei miteinander verflochtenen Ebenen:

  • Genetik – das Grundmuster, mit dem wir ins Leben starten.

  • Gehirnnetzwerke – wie Belastungen, Stress und Emotionen in unserem Nervensystem verarbeitet werden.

  • Umfeld & Erfahrungen – was wir erleben, wie wir geprägt werden und welche Ressourcen wir entwickeln.

Gerade bei einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung ist dieses Verständnis entscheidend.
Es erlaubt, nicht nur kurzfristige Stabilität zu fördern, sondern langfristige Strategien zu entwickeln – individuell zugeschnitten auf den Menschen, sein Gehirn und seine Lebensrealität.

Abgrenzung: Mentoring ist keine Therapie

Ein wichtiger Punkt: Mentoring ersetzt keine Therapie.
Therapie arbeitet an den Ursachen und an der Heilung der Wunden.
Mentoring dagegen baut die Brücke in den Alltag: Struktur finden, Grenzen wahren, Kommunikation mit Arbeitgeber und Team gestalten.
Die Kombination aus beidem macht nachhaltige Veränderung möglich.

Das Ergebnis

  • Rossana hat heute eine Tagesstruktur, die ihr Halt gibt und Überforderung vorbeugt.

  • Sie erkennt ihre Grenzen klarer und kann sie wahren.

  • Die Führungskräfte sind nicht länger in einer belastenden Ausnahmesituation gefangen, sondern fühlen sich sicherer im Umgang mit komplexen Themen.

Und der Arbeitgeber?
Er hat nicht nur einer Mitarbeiterin geholfen, sondern in die Gesundheit seines gesamten Teams investiert – eine Win-Win-Situation, die zeigt, was möglich ist, wenn Unternehmen und Fachbegleitung Hand in Hand arbeiten.

Warum diese Geschichte wichtig ist

Weil sie zeigt, dass nachhaltige Heilung nicht zufällig geschieht.
Sie entsteht, wenn Verantwortliche bereit sind, Brücken zu bauen – zwischen Therapie und Arbeitswelt, zwischen individueller Gesundheit und organisatorischer Verantwortung.

Zum Weiterlesen

Wenn Du mehr über die wissenschaftliche Basis meines Ansatzes erfahren möchtest, sende ich Dir gerne ein Dokument zur Network-Pluralistic Theory (NPT) zu.

Schreib mir einfach eine kurze Nachricht.

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