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Mehr Fokus und Gelassenheit durch bewussten Umgang mit Energie

Veränderung beginnt oft dort, wo wir bereit sind, Gewohntes zu hinterfragen.
So war es auch bei meiner ersten Begegnung mit der toltekischen Weisheit – einer Lehre, die meine Sicht auf das Leben und später auch auf die Herausforderungen im modernen Berufsalltag grundlegend verändert hat.

Meine erste Begegnung mit der toltekischen Weisheit

2008 reiste ich als visuelle Anthropologin nach Mexiko – ursprünglich, um Material über Carlos Castaneda zu sammeln. Castaneda war ein Anthropologe und Autor, dessen Bücher über Bewusstseinserweiterung und die Lehren eines mexikanischen Schamanen im Westen bekannt wurden – auch wenn sie oft eher literarisch-philosophisch eingeordnet werden.

Die Tolteken waren ein präkolumbianisches Volk in Zentralmexiko, deren kultureller und spiritueller Einfluss bis heute spürbar ist. Toltekisches Wissen ist weniger ein geschlossenes Glaubenssystem als vielmehr eine Sammlung von Prinzipien zur bewussten Lebensführung – es geht um Wahrnehmung, Energiehaushalt, Klarheit des Geistes und das Streben nach innerer Kohärenz.

Im Zentrum dieser Lehre stehen keine Dogmen, sondern die Entwicklung von Bewusstheit: Wer bin ich? Wie wirke ich? Was lenkt mein Denken und Handeln – automatisch oder bewusst?

Was mich besonders angesprochen hat: die Verbindung von innerer Stille, fokussierter Absicht und energetischer Selbstverantwortung. Diese Prinzipien lassen sich auf erstaunlich praktische Weise in unsere heutige Lebens- und Arbeitswelt übertragen – ohne spirituellen Überbau, aber mit spürbarer Wirkung.

Auf der Suche nach einem tieferen Verständnis der toltekischen Sichtweise traf ich dort auf einen Tolteken, der mir ein Interview gab. Ich hatte erwartet, über Geschichte und Mythos zu sprechen. Stattdessen führte er mich direkt ins Erleben: Er sprach von Energie, Absicht und innerer Stille – und zeigte mir mit einer einfachen Atemübung, wie sich meine Wahrnehmung unmittelbar veränderte.

Diese Erfahrung wurde für mich zum Ausgangspunkt einer langjährigen Auseinandersetzung mit Bewusstsein, Energiearbeit und Salutogenese – und prägt heute meine Arbeit mit Menschen, die beruflich und persönlich nachhaltige Veränderung suchen.

Innere Stille – die Welt anhalten, bevor sie uns überrollt

Einer der grössten Stressfaktoren im Berufsleben ist unsere ständige Reaktion auf äussere Reize: E-Mails, Deadlines, Erwartungen. Unser Geist ist permanent in Bewegung, immer bereit, sofort zu reagieren.

Die Tolteken sprechen davon, die Welt „anzuhalten“ – also Momente der inneren Stille zu schaffen, bevor wir automatisch ins Tun stürzen. Diese Kunst habe ich mir selbst im Alltag angeeignet: Eine Minute bewusstes Atmen vor einem wichtigen Gespräch. Ein kurzes Innehalten vor einer Entscheidung.

Das Ergebnis war erstaunlich: Mehr Klarheit, weniger Getriebenheit, eine deutlich spürbare innere Ruhe. Ich begann, meine Energie bewusst zu lenken, statt sie zu verlieren.

Energie, Klarheit, Präsenz: Was uns im Berufsleben wirklich trägt

In unserer leistungsorientierten Arbeitswelt wird oft vergessen, dass unsere Energie nicht unbegrenzt verfügbar ist – sie ist eine Ressource, die gepflegt, reguliert und bewusst eingesetzt werden will. Dabei geht es um die Qualität unserer inneren Ausrichtung: Wie sehr sind wir mit uns selbst verbunden? Wie bewusst gehen wir mit unseren Grenzen, Emotionen und Gedanken um?

Die toltekische Sichtweise beschreibt Energie als zentrales Element des menschlichen Lebens – als spürbare Lebenskraft, die durch Aufmerksamkeit und bewusste Atmung gestärkt werden kann. Wer seine Energie gezielt lenken kann, baut Resilienz auf: die Fähigkeit, mit Herausforderungen klar, ruhig und konstruktiv umzugehen.

Ein zentriertes Energiezentrum – in vielen Traditionen als Tan Tien bezeichnet – wirkt dabei wie ein innerer Anker. Es hilft, sich selbst in hektischen Momenten nicht zu verlieren und die eigene Haltung bewusst zu wählen, statt reaktiv zu handeln. Genau diese Fähigkeit ist im Berufsleben entscheidend: Wer seine Energie im Griff hat, bleibt handlungsfähig – auch unter Druck.

In meinem Coaching arbeite ich mit gezielten Atem- und Wahrnehmungsübungen, die helfen, den Zugang zu dieser inneren Energiequelle wieder zu stärken.

Praktische Übungen für deinen Berufsalltag

60-Sekunden-Innere-Stille

  • Vor einem Meeting oder einer Entscheidung: Atme tief ein, halte kurz inne, atme langsam aus.

  • Spüre, wie sich dein Körper entspannt und dein Geist klarer wird.

Absicht für den Tag setzen

  • Frage dich morgens: „Was ist meine Absicht für diesen Tag?“

  • Notiere ein Wort oder einen Satz, der dich durch den Tag trägt.

Tan Tien-Aktivierung

  • Sitze bequem, lege die Hände auf den Unterbauch (drei Finger unter dem Nabel).

  • Atme tief ein und stelle dir ein warmes Licht vor, das Stabilität schenkt.

Fazit – Bewusster gestalten, was uns prägt

Die toltekische Weisheit hat mir gezeigt: Wir sind nicht Opfer der Umstände, sondern bewusste Schöpfer unserer Realität – auch im Beruf. Es liegt in unserer Hand, wie wir unsere Wahrnehmung, unsere Energie und unsere Reaktionen gestalten.

Die Reise beginnt immer mit einer Entscheidung: bewusster zu sehen und bewusster zu sein. Wenn du auf diesem Weg Begleitung suchst – freue mich darauf, dich kennenzulernen.


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